„Schlecht behandelt? Rassismus in der Medizin“ Filmvorführung der MomentMal! Kooperation im ella Kulturhaus und Gespräch mit der Autorin der Dokumentation Johanna Lepère.

„MomentMal!“ ist eine Kooperation zwischen vier Stadtteilkulturzentren: Dem ella Kulturhaus Langenhorn, dem KulturKlinker Barmbek e.V., dem Goldbekhaus und der Zinnschmelze. 2024 möchte das Team im Rahmen der MomentMal! Kooperation Filmvorführungen zum Thema ``Demokratie & Vielfalt stärken`` zeigen. Dieses wichtige Thema soll in den Kulturzentren verstärkt thematisiert werden. Die Filmvorführungen werden teilweise eingegliedert in die Vorführungen des LETsDOK Festivals, welches dieses Jahr im September stattfindet und ebenfalls das Thema „Demokratie“ gewählt hat. Im ella Kulturhaus zeigen wir am 06. September eine sehr interessante Dokumentation zum Thema Rassismus in der Medizin. Die Autorin der Dokumentation wird anwesend sein und am anschließenden Publikumsgespräch teilnehmen. Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme und einen guten Austausch.

Beschreibung (Text vom NDR):
„In der Berufsordnung der Ärzt*innen in Deutschland steht, alle Menschen seien gleich zu versorgen, egal welcher Herkunft. Aber die Realität sieht offenbar anders aus. Und mit ihr lebt in Deutschland mehr als ein Viertel der Bevölkerung: die Menschen, die eine Migrationsgeschichte haben. Ihre Geschichten zeigen, wie Rassismus in der Medizin lebensgefährlich werden kann.

In der Dokumentation sprechen Patient*innen darüber, wie sie in medizinischen Ausnahmesituationen nicht ernst genommen, abgewiesen oder rassistisch beleidigt wurden - mit teils fatalen Folgen für ihre Gesundheit. Ein Arzt berichtet von medizinischem Gerät, das auf Schwarzer Haut nicht funktioniert. Und Medizinstudent*innen sind frustriert über ihren Lehrplan, der an einer Normvorstellung vom weißen, westeuropäischen Patienten festhält. Hebammen fragen sich, wie sie Rassismus im Kreißsaal in den Griff bekommen können. Und ein Historiker führt zu den Wurzeln rassistischer Vorurteile in der Medizin. Zusätzlich belegt die erste repräsentative Studie zu Rassismus im Gesundheitswesen, durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Integrations- und migrationsforschung, wie weit verbreitet das Problem ist.

Schlussendlich zeigt sich: Es mangelt an einer ehrlichen Auseinandersetzung mit bewusstem oder unbewusstem Rassismus in der Medizin. Und somit bleiben überfällige Veränderungen im Gesundheitswesen weitestgehend aus. Für Patient*innen mit Migrationsgeschichte kann das bedeuten, dass ihre Gesundheit auf dem Spiel steht. Im schlimmsten Fall meiden sie Praxen und Krankenhäuser - aus Angst davor, schlechte Erfahrungen zu machen. Die Folgen des Vertrauensverlustes sind mitunter gesundheitliche Schäden und Misstrauen gegenüber einem System, das eigentlich hätte helfen müssen.
Diese Dokumentation deckt auf, wie toxisch Rassismus in der Medizin wirkt – nah an den Geschichten ihrer Protagonist*innen erzählt.
Die Deutsche Welle hat den Film ins Englische, Arabische, Spanische und in Hindi übersetzt. „

Weitere Veranstaltungen der Reihe:
Do., 05.09. | 21 Uhr | ``Exit`` Filmvorführung der MomentMal! Kooperation im Goldbekhaus
Sa., 07.09. | 19 Uhr | ``Kulissen der Macht`` Filmvorführung der MomentMal! Kooperation in der Zinnschmelze

CR Bild: NDR