© Vivian Mule
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Zur Kolonialität von Schulden im Kapitalismus und Perspektiven globaler Gerechtigkeit
ein Vortrag mit Anil Shah – Universität Kassel
Kein Kolonialismus ohne Kapitalismus und kein Kapitalismus ohne Kolonialismus? Die gemeinsame Geschichte von Kolonialismus und Kapitalismus steht in engem Zusammenhang mit den heutigen (Ungleichheits-)Verhältnissen – nicht nur zwischen globalem Norden und Süden, sondern auch hier bei uns vor Ort in Hamburg. Anhand des Themas Schulden zeigt Anil Shah die historisch gewachsenen, bis heute wirksamen Zusammenhänge zwischen Kolonialismus und Kapitalismus auf.
Schulden sind seit mindestens 5.000 Jahren ein Ausdruck von Herrschaftsverhältnissen in menschlichen Gesellschaften weltweit. Doch für die längste Zeit waren Schulden eingebettet in soziale Beziehungen. Erst mit der Herausbildung der kapitalistischen Weltwirtschaft im langen 16. Jahrhundert beginnen Schulden als abstrakte Geldlogik und vertraglich verbürgtes Recht zu dominieren. In dieser Form wirkt Geld als scheinbar neutral und den menschlichen Beziehungen äußerlich. Diese okkulte Macht des Geldes im globalen Kapitalismus ist eng verwoben mit der europäischen Kolonialherrschaft und wie diese, zumindest teilweise und indirekt, bis heute fortbesteht. Der Vortrag führt in die verwobene Geschichte von Kapitalismus und Kolonialismus ein, diskutiert historische sowie aktuelle Widersprüche und wagt einen Ausblick auf Perspektiven für globale Gerechtigkeit.
Die Veranstaltung findet digital über Zoom statt. Eine Anmeldung ist erforderlich. Weitere Infos
Die Veranstaltung ist Teil des W3_Projekts „Let’s talk (again) about…Weltwirtschaft!“ und findet statt in Kooperation mit dem Zukunftsprojekt „Startup Torhaus goes…“ (Museum der Arbeit Hamburg).