© Bild: iStock/melitas
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Mit: Prof. Dr. Christine Bauhardt – Humboldt-Universität Berlin
Die sozial-ökologische Transformation beinhaltet die Forderung nach einer Umgestaltung der Wirtschaft, um irreversible Schädigungen der Ökosysteme und deren Auswirkungen auf die Menschheit zu vermeiden. Dieser Umbau unserer Gesellschaft wird häufig mit Konzepten eines Green New Deal, einer Postwachstumsgesellschaft oder einer Solidarischen Ökonomie verbunden. Während die Strategien des Green New Deal auf eine ökologische Modernisierung der Industriepolitik abzielen, stellen Postwachstumsdebatten und Solidarische Ökonomien aktuelle Produktions- und Konsummuster generell in Frage. Was aber alle drei Ansätze nicht systematisch in den Blick nehmen, ist die Geschlechterhierarchie. Weder verfolgen sie Geschlechtergerechtigkeit als explizites Ziel einer Transformation von Ökonomie und Gesellschaft, noch findet sich in den Debattenbeiträgen eine grundsätzliche Reflexion der Bedeutung von Care für den gesellschaftlichen Umbau.
Die ökonomische, ökologische und Care-Krise sind jedoch eng miteinander verknüpft. Insbesondere bei der Frage nach dem Stellenwert der Care- bzw. Sorgearbeit für die sozial-ökologische Transformation bleibt häufig der gegenderte Charakter unbezahlter Arbeit ausgeblendet. Dabei müssen Fragen nach Gerechtigkeit, Eigentumsverhältnissen und dem Guten Leben für alle ebenso wie das Aufbrechen der binären Geschlechterordnung auch im Kontext der sozial-ökologischen Transformation stärker diskutiert werden.
Christine Bauhardt beleuchtet in ihrem Vortrag, wie Ansätze des Green New Deal, der Postwachstumsgesellschaft und der Solidarischen Ökonomie die Überlegungen der feministischen Ökonomiekritik zu Care und Geschlechtergerechtigkeit berücksichtigen und welche geschlechterpolitischen Forderungen sich daraus ableiten.
Die Veranstaltung ist Teil des W3_Projekts VerCAREte Verhältnisse.